Viel mehr als nur ein Mittagessen

13plus-Betreuung-RS-Belecke-3-656x240Heute ist ein ruhiger Tag. Es gab keine Klassenarbeiten zurück, bis zu den Zeugnissen dauert es auch noch und Ärger mit dem Lehrer oder den Mitschüler hatte an diesem Tag auch keiner der Schüler, die gerade in den Speiseraum der Realschule Belecke stürmen.Es sieht nach einem ganz normalen Arbeitstag in der 13plus-Betreuung aus.

Doch was ist „normal“? Heike Kruse, die als Erzieherin beim Forum Jugendarbeit angestellt ist und als solche in der Übermittagbetreuung der Realschule arbeitet, weiß, wie schnell aus einem „ganz normalen“ Tag ein turbulenter werden kann und das ist nicht unbedingt an den Kindern liegen muss: „Da muss nur einer von uns krank werden, dann wird es sofort richtig schwierig.“ „Uns“, das sind neben Heike Kruse noch Gaby Förster und Ines Wilhelm, die jede Woche montags bis donnerstags ab halb eins in der Realschule dafür sorgen, dass die angemeldeten „13plus“-Kinder ein warmes Essen bekommen, ihre Hausaufgaben machen und Vokabeln lernen.

Soweit die Fakten. „Das sind die Aufgaben, die wir immer machen, die zur Betreuung automatiscjh dazu gehören“, erklärt Ines Wilhelm, „das ist auch zu zweit schaffbar, wenn mal eine krank ist. Aber das ‘Drumherum’, das bleibt dann auf der Strecke.“ Und genau dieses „Drumherum“ wird immer wichtiger: Immer häufiger tauchen Kinder in der 13plus-Betreuung auf, die mehr brauchen, als „nur“ ein Mittagessen und Hausuafgabenbetreuung. „Wir sind doch hier erster Ansprechpartner für die Kinder“, sagt Gaby Förster, „bei uns schlägt ungebremst das auf, was sie den ganzen tag über erlebt haben. Wir sehen daher meistens als Erste, ob ein Kind vielleicht mehr Förderung braucht, Probleme hat oder gemobbt wird.“ In Ruhe zuhören, Tipps geben oder schlicht und einfach Zeit haben für die einzelnen Probleme der Kinder, das sehen alle drei Betreuerinnen auch als ihre Aufgabe an. Eine Aufgabe, die zunehmend schwieriger wird, wenn zugleich die Aufsichtspflicht für die insgesamt 15 Kinder gewährleistet sein muss. „Die Personaldecke ist schon dünn“, weiß Heike Kruse, „man würde gerne so viel mehr machen, aber die Zeit fehlt uns einfach.“

Der „Zeitplan“ der 13plus-Betreuung ist ohnehin straff gespannt: Nach dem gemeinsamen Mittagessen, das von der Ini geleifert wird, garantieren klare Regeln, wer die Tische sauber macht und den Müll rausbringt.

Dann geht es für alle erstmal an die frische Luft, bevor die Hausaufgaben erledigt werden. Spielen, Lesen oder auf der Couch entspannen – bis viertel nach drei können die Kinder dann selbst entscheiden, was sie machen. Kleine Highlights wie Waffeln backen versuchen die drei Betreuerinnen so oft es geht einzubauen – wenn zeit und Personalstand es denn zulassen.

Anna Gemünd, WP 1.6.13

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